Macventure Tag 3 - Ein riesiger Blunder

Holy, ich habe lange nicht mehr so einen großen Oopsie erlebt. Ich muss schon beim Schreiben lachen, die Story ist wirklich selten dämlich.

Ich habe bisher immer auf allen meinen Geräten eine Art Skript zum Herunterfahren erstellt. Meistens für 2-3 verschiedene Fälle, "Herunterfahren nach 30min", "Herunterfahren nach 1 Stunde" und so weiter. So konnte ich das Skript einfach starten, wenn ich beispielsweise auf einen Download warte und vom Rechner weg gehen muss.
Nun habe ich also gedacht, dass das in MacOS doch ganz bestimmt auch geht. Und siehe da, es gibt sogar einen Hauseigenen Skript-Editor um das zu lösen.

delay 1800 --Zeit in Sekunden
tell application "System Events" to shut down

Über "Ablage -> Exportieren..." lässt sich das Skript sehr einfach in ein Programm umwandeln, diese muss dann zu den Programmen verschoben werden und schon ist das Skript über den Spolight verfügbar:

Das war doch angenehme Benutzererfahrung - Soweit, so gut.

Ich will dieses Skript natürlich auf Funktionalität überprüfen. Ich mach mir also genau das gleiche Programm, nur eben mit einem 5 Sekunden Timer. Schnell ist alles fertig und schon steht alles bereit. Mittlerweile ist es Sonntagabend um 23 Uhr und mein Plan ist, pünktlich gegen 6 Uhr aufzustehen. Ich führe "Shutdown in 5sek" aus und siehe da, er fährt nach 5 Sekunden herunter. Ein Erfolg!
Jetzt schnell wieder hochfahren und das zweite Programm löschen, einloggen und...

Er fährt wieder herunter.

...

...?

Oh.
Stimmt ja.
Bei meiner MacOS Version werden alle Programme beim Hochfahren so geladen, wie ich sie beim Herunterfahren noch geöffnet waren. Ein wunderbares Feature, was mir nun natürlich auch meine brandneue "Shutdown in 10sek" startet. Das heißt nach dem Einloggen dauert es 10 Sekunden und schwupps fährt der MacBook wieder herunter.

Schwierig.
Was mach ich?
⌘+Q geht nicht, das weiß ich bereits. Natürlich versuche ich es trotzdem als erstes. Ich fahre hoch, logge mich ein, fokussiere mit ⌘+Tab das Skript und drücke ⌘+Q, das waren vielleicht zwei bis drei Sekunden. Nichts passiert und einen Augenblick später fährt er schon wieder herunter.

Okay. Ganz ruhig.
Du kannst das Skript über die Aktivitätsanzeige schließen. Also planen: Du loggst dich ein, du gibst ⌘+Leertaste ein, gibst "ak" ein und drückst direkt Enter. Danach hoffen.
Geplant, gemacht.
Aber ist euch Mac-Nutzern mal aufgefallen, wie lange die Aktivitätsanzeige braucht, um die Prozesse zu laden? Es sind - auf meinem Mac jedenfalls - über 5 Sekunden. Was ich schmerzlich in dieser Situation feststellen musste. Das laden fühlte sich wie eine Ewigkeit an und dann sind die Prozesse plötzlich alle da und zack, keine Sekunde später sind sie auch schon wieder weg.

Ich versuche es erneut, aus Verzweiflung. Hochfahren, Aktivitätsanzeige, warten, warten, warten, zack, er fährt runter, noch bevor die Prozesse geladen wurden.

Shit.
Mir wird langsam warm um die Ohren. Das habe ich immer, wenn ich urplötzlich etwas realisiere. Ich komme nicht mehr in meinen Mac. Und es ist schon 23:20 Uhr, ich will eigentlich schon längst schlafen gehen. Aber ich will das Problem auch nicht vertagen. Es muss eine Lösung geben.

Naja. Ich ziehe es nicht in die Länge.
Es gab eine Lösung.
Ich musste beim Einloggen Shift gedrückt halten und konnte dadurch unterdrücken, dass alle Programme beim Starten geladen werden. Es freut mich, dass auch die Entwickler bei Apple diese Funktion eingebaut haben. Bestimmt gibt es auch die Möglichkeit, den MacBook via Terminal zu starten und so den Prozess zu schließen. Aber ich will nicht wissen, was mich da noch erwartet hätte. Apple, ich kenne euch doch, wäre das schon ein "Jailbreak" für euch?
Wer weiß. In diesen Abgrund blicke in ein anderes Mal.

Für heute habe ich genug Aufregung erlebt.